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Das ändert sich 2026 für Böblinger Gebäudebesitzer:innen und Mieter:innen

Was ändert sich 2026 für Gebäudebesitzer:innen und Mieter:innen in Böblingen? Alle Infos zu Stromnetz-Übernahme, Energiepreisen, PV-Förderung und Energy Sharing.

Das Jahr 2026 bringt für Gebäudebesitzer:innen und Mieter:innen in Böblingen eine Reihe wichtiger Veränderungen im Energie- und Wärmesektor mit sich. Einige Neuerungen betreffen bundesweite Regelungen – wie steigende CO₂-Abgaben, Anpassungen bei der Photovoltaik-Förderung oder die geplante Einführung von Energy Sharing Communities. Andere Veränderungen sind lokal: So übernehmen die Stadtwerke Böblingen ab dem 1. Januar 2026 das Stromnetz und tragen damit künftig noch mehr Verantwortung für eine sichere und nachhaltige Energieversorgung vor Ort.


Viele dieser Entwicklungen wirken sich direkt auf Energiepreise, Fördermöglichkeiten oder die Planung von Neubau- und Modernisierungsprojekten aus. Dieser Überblick zeigt, was sich 2026 konkret ändert, welche Themen noch in der politischen Abstimmung sind und was Gebäudebesitzer:innen sowie Mieter:innen in Böblingen jetzt wissen sollten.

1. Stadtwerke Böblingen übernehmen das Stromnetz in Böblingen und Dagersheim (ab 1. Januar 2026)

Zum Jahresbeginn 2026 übernehmen die Stadtwerke Böblingen den Betrieb des Nieder- und Mittelspannungsnetzes in den Postleitzahlengebieten 71032 und 71034. Damit gehen nach der erfolgreichen Integration des Gasnetzes im Jahr 2024 nun auch die lokalen Stromverteilnetze vollständig in die Verantwortung der Stadtwerke über. Die Hochspannungs-Infrastruktur bleibt weiterhin bei der Netze BW GmbH. Somit können alle Versorgungssparten – Wasser, Wärme, Gas und Strom – aus einer Hand geplant, betrieben und strategisch weiterentwickelt werden. Dies ermöglicht vereinfachte Abstimmungsprozesse, Synergien im technischen wie kaufmännischen Betrieb und wirtschaftliche Vorteile für die Stadt.

Für Haushalte und Unternehmen ändert sich im Alltag zunächst nichts: Die Stromversorgung läuft wie gewohnt weiter, bestehende Anschlüsse und Zähler bleiben unverändert. Auch technische Standards und gesetzliche Vorgaben gelten weiterhin.

Durch die Netzübernahmen können die Stadtwerke jedoch künftig die Infrastruktur in Böblingen gezielt modernisieren und gleichzeitig die Energieversorgung der Stadt nachhaltig gestalten und auf zukünftige Belange ausrichten.

2. CO₂-Abgabe steigt

Zum 1. Januar 2026 erhöht die Bundesregierung die nationale CO₂-Abgabe weiter – auf bis zu 65 Euro pro Tonne CO₂. Für Gas bedeutet das grundsätzlich höhere gesetzliche Zusatzkosten pro verbrauchter Kilowattstunde. Die CO₂-Abgabe soll Anreize schaffen, energieeffizienter zu heizen und langfristig auf klimafreundliche Wärmelösungen umzusteigen.

Gleichzeitig entfällt die Gasspeicherumlage zum Jahreswechsel 2026. Diese Umlage war in den vergangenen Jahren ein zusätzlicher Kostenbestandteil des Gaspreises.

3. Heizungsgesetz: Neuer Name, aber noch keine inhaltlichen Entscheidungen

Viele Eigentümer*innen fragen sich, wie es mit dem bisherigen Gebäudeenergiegesetz (GEG) weitergeht. Nach dem Koalitionsausschuss vom 11. Dezember 2025 ist klar:
Das Gesetz soll künftig „Gebäudemodernisierungsgesetz“ heißen. Inhaltliche Änderungen sind jedoch noch nicht beschlossen.

Die Koalition will erste Eckpunkte bis Ende Januar 2026 vorlegen, das parlamentarische Verfahren soll im Frühjahr 2026 starten. Zentrale Streitpunkte – vor allem die 65-Prozent-Regel für erneuerbare Energien bei neuen Heizungen – sind weiterhin ungelöst.

Was bedeutet das aktuell?

  • Kurzfristig bleibt alles beim Alten.
  • Die bestehenden Regeln gelten zunächst weiter, belastbare Änderungen sind noch nicht absehbar.
  • Die bestehenden Förderbedingungen für Heizungen bleiben zunächst gültig.
  • Wer eine Heizung plant, sollte möglicherweise die aktuell noch üppigen Förderprogramme nutzen.

4. Photovoltaik: Schnell sein lohnt sich

Photovoltaik bleibt auch 2026 eine attraktive Option, insbesondere durch den Eigenverbrauch des erzeugten Stroms. Allerdings sinken die Einspeisevergütungen weiterhin schrittweise: Für neue Anlagen gelten die aktuellen Sätze nur noch bis zum 31. Januar 2026, danach werden sie turnusmäßig abgesenkt.

Beispiel: Neue Betreiber*innen von Anlagen bis 10 kW mit Teileinspeisung erhalten ab Februar 2026 statt 7,86 ct/kWh voraussichtlich nur noch 7,78 ct/kWh – schnell sein lohnt sich also.

5. Energy Sharing Communities (ESC): Gesetz beschlossen – Start ab 1. Juni 2026

Die gemeinschaftliche Nutzung von Solarstrom rückt näher: Mitte November wurde ein Gesetz zur Änderung des Energiewirtschaftsrechts beschlossen, das die rechtliche Grundlage für sogenannte Energy Sharing Communities (ESC) schafft. Damit wird es ab dem 1. Juni 2026 offiziell möglich sein, Energiegemeinschaften zu gründen und gemeinsam erzeugten Solarstrom innerhalb einer Nachbarschaft oder eines Quartiers zu teilen.

Was sind ESCs?

Energy Sharing Communities sind Zusammenschlüsse aus:

  • Privathaushalten
  • Vereinen
  • kleinen Unternehmen
  • Genossenschaften

die gemeinsam eine oder mehrere Photovoltaikanlagen betreiben. Der erzeugte Strom wird nicht vollständig ins öffentliche Netz eingespeist, sondern unter den Mitgliedern aufgeteilt und direkt vor Ort verbraucht.

Wichtig: ESCs dürfen nicht gewerblich betrieben werden. Sie sollen Bürger:innen, Vereinen und kleinen Betrieben ermöglichen, aktiv an der lokalen Energiewende teilzunehmen.

6. Dauerhafte Senkung der Stromsteuer ab 2026: Entlastung für Unternehmen und Gewerbe

Ab dem Jahr 2026 soll die bereits eingeführte reduzierte Stromsteuer dauerhaft gelten. Die Bundesregierung plant, den zuvor befristeten Entlastungsmechanismus für Unternehmen zu verstetigen. Dadurch werden insbesondere mehr als 600.000 produzierende Unternehmen sowie die Land- und Forstwirtschaft dauerhaft entlastet.

Fazit: 2026 bringt Bewegung

Auch wenn nicht alle bundesweiten Entscheidungen feststehen, bleibt eines sicher: Die Stadtwerke Böblingen begleiten die Menschen und Unternehmen der Stadt durch diese Veränderungen. Mit regionaler Expertise, Transparenz und kurzen Wegen unterstützen wir bei Fragen zu Energiepreisen, Förderungen, Photovoltaik, Elektromobilität oder zukünftigen Quartierslösungen.